Herkunft
Die Reihe Winzerlegenden wirft einen Blick hinter die Kulissen des österreichischen Spitzenweinbau. Damit das Thema nicht ewig ein Mysterium bleibt, haben wir Österreichs legendäre Weinbauern bei der Lese begleitet & viele Fragen gestellt: Was unterscheidet Österreichs Spitze von der internationalen Massenproduktion? Wie entsteht überhaupt ein Wein? In Folge 2 zeigen Franz Hirtzberger, Willi Bründlmayer und Dorli Muhr, wie der Wein im Glas seine Herkunft zeigen kann.In Spitz an der Donau wirkt die Winzer-Dynastie Hirtzberger. Berühmt gemacht hat das Haus Franz Hirtzberger der Dritte, heute wird es geführt von Franz Hirtzberger dem Vierten. Den enormen Erfolg des eigenen Weinguts mit den berühmten Rieslingen aus dem Singerriedel und Grünen Veltliner-Weinen aus dem Honivogl erklärt er bescheiden: „Das Geheimnis war: wir hatten nie genug Wein. Es gab immer zu wenig.“ Der Lokalmatador im Kamptal sitzt in Langenlois: das Weingut Bründlmayer. Auf 90 Hektar Rebfläche macht Willi Bründlmayer seit Jahrzehnten prämierte Spitzenweine und kein anderes Weingut hat heute dieselbe Vielfalt. Neben den Klassikern wie Riesling, Grüner Veltliner oder Zweigelt, geht die Bandbreite von Winzersekten bis zu den burgundischen Edelrebsorten Pinot Noir und Chardonnay - jene Rebsorten, die schon Bründlmayers Mutter bevorzugte, wie auch heute seine Frau – eine geborene Französin. In Prellenkirchen, Östlich von Wien im Weinbaugebiet Carnuntum, hat sich eine Quereinsteigerin Legenden-Status erarbeitet. Dorli Muhr hat Dolmetscherin studiert und nebenbei für die „österreichische Weinmarketing“ gejobbt. 1991 hat sie in Wien ihre eigene Agentur - wine and partners - gegründet und später ihr Weingut aufgebaut. Dorli Muhrs erster Jahrgang war 2002, 500 Flaschen, gekeltert in einer Scheune. Zwanzig Jahrgänge später pilgern die großen Weinkritiker ins kleine Prellenkirchen, um ihre Blaufränkischen aus dem Spitzerberg zu verkosten.