Erde
Die neue Staffel der Winzerlegenden. In der ersten Folge geht es ins Burgenland zur Familie Triebaumer, nach Wien zu Fritz Wieninger und in die Südsteiermark zum Weingut Lackner-Tinnacher. Oder kurz gesagt, es ist eine Reise zum „Österreichischen Weinwunder“.Rust am Neusiedler See gehört zum Weinbaugebiet „Leithaberg“. Früher war der Ort berühmt für den „Ruster Ausbruch“, einen edelsüßen Weißwein, seit den 1980ern dann vor allem für Rotwein aus der Rebsorte Blaufränkisch. Ein Bannerträger der burgenländischen „Rotweinrevolution“ war das Weingut Ernst Triebaumer, das heute zwei der drei Triebaumer-Söhne zusammenführen. Herbert, der Älteste, ordnet heute das „österreichische Weinwunder“ im Vergleich mit der anerkannten Weltspitze Frankreich ein: „Die Österreicher haben ja so die Selbstgeißelung als Hobby, aufschauen auf Andere. Diese Überzeugung, dass wir die Besten sind, so wie die Franzosen des haben, des fehlt bei uns! Weil wir könnten des genauso behaupten. Es gab dieses ‚Weinwunder’ und das gibt es eigentlich immer noch. In den Nachkriegsjahren war Wein ja Mittel zum Zweck, beim Heurigen, da wurden ja Mengen getrunken, das kann man sich ja heute nicht vorstellen! Nur Schankwein, des war aber nicht so meine Zielvorstellung. Ich wollte halt Flasche, und Sommelier, und darf ich vorstellen? Schon dieses Aufg’mascherlte! Von dem habe ich immer geträumt.“ Auch Fritz Wieninger hat sich seinen Traum erfüllt, seine Weine stehen heute in den besten Restaurants weltweit auf der Karte. In der Südsteiermark exportiert Katharina Tinnacher vom Gamlitzer Weingut Lackner Tinnacher schon 45 Prozent ihrer Flaschen. Ihre Hauptrebsorten: Sauvignon Blanc und Morillon, wie der Chardonnay in der Steiermark genannt wird. Die neue Generation im österreichischen Weinbau hat, so scheint es, durchaus an Selbstvertrauen gewonnen. Höchste Zeit also für einen Besuch im „Weinwunderland“.