Wild unterwegs - im Salzburger Pongau
Von Autos, die mit dem Hubschrauber fliegen. Bäuerinnen, die Weltcupsiegerinnen im Gleitschirmfliegen sind. Cobra Elitepolitzisten, die Rangglerteams trainieren. Und Fotografen, die der Corona Krise als frisch gefangene Hüttenwirte trotzen. Die Wege durch den Salzburger Pongau sind anders – oder einfach nur wilder!Es ist vermutlich eines der wenigen Autos, das per Luftfracht, genauer gesagt mit einem Hubschraubertransport, bis an den Tappenkarsee geflogen worden ist. Und weil es dazu leicht sein muss, hat sein Besitzer, der Hüttenwirt Hannes Höller, auch alle schweren, aus seiner Sicht unnötigen Teile, abmontiert. Schließlich geht es nur darum, Essen und Getränke auf seine Hütte zu bringen, und dazu braucht es keine Türen. Dass jedes Bier auf der Hütte vor dem Trinken mit der Seilbahn, dem eben genannten Auto, einem Boot und wieder einer Seilbahn gefahren ist, merkt man der kalten Erfrischung natürlich nicht an. Die meisten Gäste werden nur ungläubig das atemberaubende Panorama am Tappenkarsee genießen. Dass es im Pongau etwas rauher zugeht, dafür steht auch die Bäuerin Elisabeth Rauchenberger, die ganz nebenbei auch Weltcupsiegerin im Gleitschirmfliegen war. Als Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft. Aber das ist eine lange Geschichte. Genau wie die von Ernst Höllwart, der zwanzig Jahre an vorderster Front beim Cobra Einsatzkommando gearbeitet hat. Heute trainiert er Ranggler, die auch zu Corona Zeiten ihren traditionellen Wettkampf nicht ausfallen lassen. Andere haben aufgrund der Corona Krise einen ganz anderen Lebensweg eingeschlagen. Als Fotograf gab es während des „Lock Downs“ einfach keine Arbeit mehr für den Pongauer Max Steinbauer. Er hat kurzerhand eine Hütte gepachtet und versucht nun sein Glück als Hüttenwirt. Dass er dabei Schlangen im Schlafzimmer begegnet, ist eher eine Nebengeschichte. Dass er jede Flasche Bier auf dem Rücken auf die Hütte trägt, eine ganz andere. Wild unterwegs im Pongau. Das sind Geschichten von Menschen, die andere, ganz eigene Wege gehen. Wege, für die man oft ein wenig wilder unterwegs sein muss.