Am Brenner - Zwischen Transit und Tradition
Der Brenner – Passhöhe und meistbefahrene Verbindung zwischen Österreich und Italien. Abseits der Autobahn, in den Seitentälern und am Rande des geschichtsträchtigen Alpenübergangs gibt es faszinierende und versteckte Seltenheiten zu entdecken.Während sich durch das Wipptal der Verkehr in Richtung Brenner wälzt, findet man abseits der Autokolonnen und des Lärms, eine komplett andere Welt vor. Kleine Ortschaften, weite Wiesen, besondere Menschen und eine fast heilige Ruhe. Ganz anders, wie man es vom bloßen Vorbeifahren meinen möchte. Schon nach der ersten Kehre ins Venntal, fern vom Transit, übernimmt das Rauschen des Vennbachs die Untermalung. Und Rosi und Benny Kerschbaumers Ziegen, die gemeinsam mit der Bauernfamilie auf den Vennhöfen und den Almen im vielleicht verstecktesten Tal Nordtirols leben. Fünf Brüder aus Matrei haben ihr Leben ganz dem Eisen verschrieben. Von Hufeisen, über Stiegengeländer bis zu geschmiedeten Bildern – die Brüder Amort decken das ganze Spektrum der Eisenkunst ab. An der alten Brennerstraße steht seit 1902 der Alpengasthof Kasern. Wirtin Gabriela Ellers Urgroßvater war’s, der den Gasthof dorthin gestellt hat. Gebaut aus den Erträgen des Goldrauschs in Alaska. Egal ob die Lüftlmalereien, die Michael Mitterberger in Mühlbachl kunstvoll an Hauswänden malt, Almkäse oder die Matreier Schützenkompanie und ihr Herz-Jesu-Feuer, das seit dem 18. Jahrhundert in Tirol an den Berghängen Jahr für Jahr die Nacht zum Tag macht – der Brenner ist weit mehr, als nur eine Verkehrsader. Er ist eine Lebensader.