Bares für Rares Österreich-Lexikon: Schmuck

03. Juli
Bares für Rares Österreich-Lexikon: Schmuck
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Kuriositäten und Raritäten bei Bares für Rares Österreich. Unser Lexikon hilft bei den wichtigsten Begrifflichkeiten.

SCHMUCK

SCHMUCKÜberbegriff für weltliches (Profaner Schmuck) und geistliches (Sakraler Schmuck) Schmuckschaffen. Dazu zählen: Pretiosen, Juwelenschmuck, Bijouterieschmuck, Krönungsschmuck, Adelsschmuck, Bürgerschmuck, Bauernschmuck, Trachtenschmuck, Trauerschmuck, Münzschmuck, Brautschmuck, Perlenschmuck, etc. Im weitesten Sinn sind auch Tätowierungen als Schmuck zu bezeichnen.
UNIKATSCHMUCKIndividualschmuck. Gekennzeichnet durch meist außergewöhnliches Design, aufwendige bzw. massive Materialverwendung, geringe Maschinenarbeit, ausgefallene Edel- und Schmucksteinfarben in sehr guten Qualitäten.
INDUSTRIESCHMUCKMaschinell erzeugter Schmuck, Massenware. Meist ein einfaches, mitunter auch ein gefälliges Design, oft aus dünnwandigem Metall, einfache Schmuckausführung, nicht sehr massiv gearbeitet, viel Maschinenarbeit, zweit- und drittrangige Edel –und Schmucksteinqualitäten, Mitverarbeitung von synthetischen Steinen oder Imitationen.
MODESCHMUCKAuch "Vintage-Schmuck" oder "Couture-Schmuck" genannt. Preiswerter Schmuck, meist aus unedlen Metallen und anderen Materialien hergestellt, der aktuelle Modetrends aufnimmt. Das Wort „Modeschmuck“ oder "Vintage Costume Jewellery" entstand in den 1920er Jahren, als Coco Chanel „unechten“ Schmuck passend zu ihren Kollektionen entwarf.
MONTIERENHerstellen von Schmuck in reiner Handarbeit, wobei maschinell gefertigte Einzelteile eine untergeordnete Rolle spielen.
GIESSENHerstellen von Schmuck mittels Metallguss nach vorgefertigten Modellen / Wachsmodellen. Sammelbezeichnung für Gusstechniken wie z.B. Sandguss, Ossa-sepia-Guss, Schleuderguss (Wachsmodellausschmelzverfahren auch Spritzguss), Vakuumguss, Hohlguss.
GRAVIERENSpanabhebende Arbeitstechnik. Darunter versteht man das Einschneiden von Verzierungen (Zeichnungen, Schrift) in Metallflächen, mit Hilfe eines stählernen Stichels. Die Technik des Gravierens ist uralt und beginnt mit der Metallerzeugung in der Bronzezeit.
GUILLOCHIERENMaschinelles Gravieren. Dabei werden mittels Guillochiermaschine regelmäßige, verschlungene oder lineare Muster mit Hilfe von Schablonen und eines Stichels in das Metall eingraviert.
ZISELIERENVerschönerung von Metalloberflächen mittels Punzen, wobei man diese je nach Einsatzmöglichkeit als Fein- oder Grobarbeit betrachten kann. Man unterscheidet daher zwischen • Treibziselieren: Technik, die mittels Stahlpunzen, Holzpunzen und Treibhämmern auf verschiedenen Unterlagen durchgeführt wird, um plastische Formen zu erreichen. • Gussziselieren: Nachmodellieren von gegossenen Gegenständen mittels Punzen, Meißeln, Sticheln, Fräsen, Riffelfeilen und anderen Werkzeugen, um die plastische Form noch besser zu betonen.
EMAILMit Metalloxiden gefärbte bleihältige Glasmasse. Schmuckemail besteht aus Kieselsäure, Bleioxid und Borsäure. In dieser Zusammensetzung ist Email farblos.Zur Farbgebung werden verschiedene Metalloxide verwendet. Man unterscheidet: Fenster-Email, Grubenschmelz-Email, Zellenschmelz-Email, Reliefemail, u. A.
NIELLO / TULAMetallgrubenschmelztechnik. Im Unterschied zu Email (Glasmasse), ist Tula eine Legierung aus Silber, Kupfer, Blei, Schwefel und Salmiak. Je mehr Anteile an Blei beigegeben werden, umso dunkler wird die poröse Legierung. Man kann sie schleifen und polieren wie Edelmetalle.
CADComputer Aided Design. Darunter versteht man rechnerunterstütztes Konstruieren bzw. Entwerfen, z. B. eines Schmuckstückes oder Silberobjektes.
CAMComputer Aided Manufacturing. Rechnerunterstützte Fertigung eines mittels CAD hergestellten Designs. Neuzeitliche Methode, die unter Einsatz einer bestimmten Software und eines 3D-Druckers fertige Wachsmodelle eines Schmuckstückes hervorbringt, die mittels Gusstechnik in Edelmetall hergestellt werden können.
FASSUNGENUmrahmung von im Schmuck verarbeiteten Edelsteinen. Eine Fassung kann sein: • Ein Metallstreifen, der in einfacher oder schwieriger Form montiert einen Stein umschließt, um diesem Halt im Schmuckstück zu geben. Z. B. Zargenfassung, verwischte Fassung, Bogenfassung, Karreefassung, etc. • Eine Zarge mit angelöteten Stegen oder Drähten, die den Stein halten, oder solche, die direkt aus der Zarge herausgearbeitet wurden. Die Steine erscheinen daher wesentlich größer und erhalten dadurch mehr Licht als bei einer Zargenfassung. Z. B. Krappenfassung, Châtonfassung, abgedeckte Fassung, Tiffany-Fassung, etc. • Aus dem vollen Material herausgearbeitete Körner in verschiedenen Techniken, die dem Stein Halt geben. Z. B. Körnerfassung, Fadenfassung, Carreaufassung, Pavéfassung, etc. • Zwischen zwei Metallschienen mit Einbuchtungen werden Edelsteine eingefasst. Die zumeist kleineren Steine werden nebeneinander dicht an dicht eingearbeitet, so dass ein Brillantkranz entsteht. Z. B. Kanalfassung (auch Reihenfassung oder Channel-Setting genannt), unsichtbare Fassung (Invisible Setting von Van Cleef & Arpels). • In ein volles Material ohne Verzierung wird durch Anschlagen an den Stein diesem Halt gegeben. Z. B. englisch verwischte Fassung, inkrustrierte Fassung.
KARMOISIERUNGAuch Carmoisierung geschrieben. In Deutschland „Entourage-Fassung" genannt. Klassische Fassungsart für Juwelenschmuck, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sich um einen großen Mittelstein ein Kranz von kleineren Steinen ordnet. Es handelt sich hierbei um eine sehr schwierige Arbeitstechnik, bei der es verschiedene Möglichkeiten der Karmoisierung gibt. Bei allen Karmoisierungsarten steht im Vordergrund, die Steine in ihrer ganzen Schönheit möglichst vollständig zur Geltung zu bringen und das haltende Edelmetall als Mittel zur Erreichung dieses Zwecks, möglichst unauffällig zurücktreten zu lassen. Seit dem 18. Jh. bekannt.
DOUBLIERUNGSchmuckstück bestehend aus zwei verschiedenen Edelmetallen. So z. B. Brosche aus Gelbgold mit einem Oberteil / Fassungen aus Silber oder Platin. Typische Technik in der 2. Hälfte des 19. Jh.
A-JOURENBearbeitung / Erweiterung der unteren Seite von Edelsteinfassungen. In die Unterseite eines Juwelenschmuckstückes werden mittels Metallsägen durch „Schaben" oder „Riffeln" schräge, verzierende Öffnungen eingearbeitet. Diese Technik wird nur bei Juwelenarbeiten angewendet und dient zur vermehrten Lichteinwirkung, zum besseren Reinigen der Steine und zur Verschönerung der Rückseite. Typisch für hochwertige Schmuckstücke des Art-Déco.
MILANAISEDarunter versteht man eine nach „Mailänder Art" hergestellte Maschinenkette oder Armband. Die Grundform ist ein dichtes, dünnes Drahtgeflecht, das auch händisch hergestellt werden kann. In Deutschland auch als „Teppicharmband" bekannt.
RIVIÈREAus dem Französischen, „Fluss" oder „fließend". Dieser Begriff wird für Colliers und Armbänder verwendet, welche aus gleichgroßen oder einen Verlauf bildenden Edel- und Schmucksteinen bestehen. Dabei werden die einzelnen Steine enganliegend und beweglich gefasst. Größe und Farbe der Steine ist dabei elegant aufeinander abgestimmt.
SOLITÄRRINGRing aus Edelmetall mit nur einem Stein, meist ein Diamant, als Besatz. Der Solitärring mit Krappenfassung geht auf den US-Juwelier Tiffany & Co. zurück, der dieses Modell 1886 auf den Markt brachte.

„Bares für Rares Österreich“ geht in die nächste Runde! Auch dieses Mal werden Kuriositäten und lange in Vergessenheit geratene oder auf dem Dachboden gefundene Raritäten präsentiert. Willi Gabalier vermittelt zwischen den österreichischen Händlern und Anbietern, wobei immer Spannendes, Überraschendes und wahrhaft Kurioses geschieht.

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