Nach dem Ampel-Crash: Sind drei einer zu viel?
Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Tino Chrupalla, AfD-Chef, Stephan Schulmeister, Wirtschaftsforscher, Barbara Tóth, Journalistin und Historikerin, Martin Hagleitner, Unternehmer und Ulrike Guérot, Politikwissenschaftlerin.Mit der "Ampel" ist es vorbei: Die rot-grün-gelbe Koalition in Deutschland ist nach nicht einmal drei Jahren krachend gescheitert. Und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist überzeugt: "Diese Entscheidung war richtig, und sie war unvermeidlich". Bis zur Neuwahl - wahrscheinlich im Februar - wird Deutschland von einer wenig handlungsfähigen Minderheitsregierung gelenkt. Auch Österreich ist aktuell im Leerlauf, denn ÖVP, SPÖ und NEOS sondieren noch, ob sie künftig zusammenarbeiten wollen. Und viele fragen sich: Wird das gut gehen? Wie handlungsfähig kann ein Bündnis sein, das in vielen wichtigen Fragen zu harten Kompromissen gezwungen ist? Oder ist eine politische Ehe zu dritt vielleicht sogar ein Garant für Stabilität und Ausgewogenheit? Entspricht das alles dem Willen der Wähler? Und was können wir von Deutschland lernen? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: AfD-Chef Tino Chrupalla nennt das Ampel-Aus eine "Befreiung" für Deutschland und fordert einen grundlegenden politischen Neuanfang. Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister sieht keine Parallelen zwischen Deutschland, und Österreich und kann sich verschiedene Koalitions-Möglichkeiten vorstellen - Hauptsache ohne die FPÖ. Die Journalistin und Historikerin Barbara Tóth rät der künftigen Dreier-Koalition, als Reformkabinett anzutreten, dann könne sie das Image einer Verliererpartie loswerden. Für Unternehmer Martin Hagleitner braucht Deutschland wie Österreich jetzt eine Koalition, die den Wirtschafts-Standort voranbringt - und das sei hierzulande ein Bündnis aus FPÖ und ÖVP. Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot fühlt sich mittlerweile politisch heimatlos: Die Mitte sei verschwunden, und die Demokratie durch Polarisierung und Brandmauern in Gefahr.