Woher kommt die neue Lust am Verbot?
Während Österreich 1970 noch mit 8.400 Vorschriften auskam, waren es 2021 bereits 56.000. Neben dem Verbot des Handys am Steuer oder dem Rauchen in der Gastronomie markierte die Coronapandemie einen neuen Höhepunkt an Verboten. Welchen Wert hat Freiheit noch in unserer Gesellschaft? Darüber diskutiert Roger Köppel u.a. mit der ehemaligen deutschen Familienministerin Kristina Schröder.Ob Rauchen in der Gastronomie und auf Spielplätzen, das Handy am Steuer oder die falsche Gesinnung auf Social Media: Der Staat ergeht sich in immer mehr Verboten und Regulierungen. Im Jahr 1970 kam Österreich noch mit rund 8.400 Vorschriften aus, 2021 waren es bereits 56.000. Einen Höhepunkt fand diese Entwicklung in der Pandemie mit beispiellosen Grundrechtseinschränkungen. Während die einen nach wie vor unter dem Trauma jener Zeit leiden, applaudierten andere begeistert und fordern jetzt lauthals weitere Verschärfungen. Doch woher kommt diese Regulierungswut? Welchen Wert hat Freiheit noch in unserer Gesellschaft? Und manipuliert uns die Politik, um unsere Freiheit zu beschränken, ohne großen Protest zu riskieren? Darüber diskutiert Moderator Roger Köppel mit diesen Gästen: Dem Philosophen Alexander Grau, der erklärt, warum unsere Gesellschaft die Freiheit des Einzelnen immer schwerer tolerieren kann und der der 68er-Bewegung große Verantwortung daran zuschreibt, der ehemaligen deutschen Familienministerin Kristina Schröder, die ganz genau weiß, wie stark die Versuchung ist, die für Politiker von Verboten ausgeht. Sie warnt: "Bei der Bewältigung der Klima-Krise könnte es zu ähnlich rigorosen Eingriffen kommen wie während der Pandemie“, dem Massenpsychologen Harald Haas, der erklärt, welche Tricks Politiker anwenden, um uns auf subtile Art und Weise zu manipulieren und dem Unternehmer und ehemaligen Präsidenten der Industriellenvereinigung Georg Kapsch, der erklärt, wie schwer überbordende und falsch gesetzte Regularien auf unserer Wirtschaft lasten.