Elitär, weltfremd, bürgerfern: Politik in der Krise?
Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Gerald Markel, Unternehmer und Polit-Blogger, Michel Abdollahi, TV-Moderator und Künstler, Birgit Kelle, Publizistin und Boris Palmer, der Tübinger Oberbürgermeister und Grünen-Rebell. „Wir haben die schwierigsten Zeiten und die schwächsten Politiker“: Mit dieser Kritik an den etablierten Parteien sorgt aktuell Ex-Landeshauptmann Franz Voves für Aufsehen. Und er scheint mit dieser Einschätzung nicht allein zu sein: Nur einer von drei Österreichern ist mit dem politischen System zufrieden, zeigen Umfragen. Besonders das unterste Einkommens-Drittel fühlt sich nicht vertreten. Und auch in Deutschland wenden sich immer mehr Menschen von der Ampel-Regierung ab. Dass das politische System gut funktioniert, ist derzeit eine Minderheitsmeinung. Im Sora-Demokratie-Monitor für das Jahr 2023 spricht lediglich jeder Dritte der Politik das Vertrauen aus. Auch in Deutschland wenden sich immer mehr Menschen von der Ampelregierung ab. Statt sich mit den Problemen der breiten Bevölkerung zu beschäftigen, so der Vorwurf, beackere man bevorzugt Randthemen wie Geschlechtsidentitäten, Sprachdiktate oder Tempo 100. Berechtigte Kritik an Symbolpolitik und politischem Aktivismus - oder unreflektierte Abwehrhaltung gegenüber den Anliegen von Minderheiten? Und was sind die Folgen, wenn sich immer mehr Menschen von der Politik abgehängt oder sogar ausgegrenzt fühlen?