Gieriges Österreich: Treiben uns die Steuern in den Ruin?
Kaum wo auf der Welt vergreift sich der Staat so großzügig am Einkommen der Bürger wie in Österreich. Mit einer Abgabenquote von 43,2 Prozent liegen wir EU-weit auf Platz 3 - nur in Frankreich und Belgien ist der Staat noch gieriger. Übertreibt es Österreich mit der Steuerlast, fressen uns die Steuern arm?Experten schlagen Alarm: Der Steuerhunger des Bundes lähmt die wirtschaftliche Entwicklung und raubt den Bürgern nicht nur ihr Einkommen, sondern auch noch die Motivation zu Mehrarbeit. Und auch immer mehr Unternehmen wandern deshalb ab. Übertreibt es Österreich mit der Steuerlast, fressen uns die Steuern arm? Können wir uns weniger Steuern überhaupt leisten, wenn wir weiter unseren Sozialstaat genießen möchten? Und müssen wir der Ausgabenwut des Staates einen Riegel vorschieben, um Steuersenkungen zu ermöglichen? Der Ökonom Jan Kluge arbeitet beim Think Tank Agenda Austria warnt: Nur zu oft verteilt unser Sozialstaat völlig falsch um. Beziehern von Sozialhilfe bleibt dann unterm Strich mehr Geld über als jenen, die sich ihr Einkommen selbst erarbeiten. Wie es andere Länder wie Dänemark oder die Schweiz besser machen, erklärt er im ausführlichen Gespräch. Fiskalratspräsident Christoph Badelt kritisiert die Ausgabenwut der Politik und warnt vor weiteren Wahlgeschenken. Die Gastronomin Petra Nocker-Schwarzenbacher weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es die hohen Lohnnebenkosten für Betriebe machen, konkurrenzfähige Gehälter zu zahlen. Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels droht das die wirtschaftliche Entwicklung zu lähmen. Und AMS-Chef Johannes Kopf erzählt, wie falsch gesetzte Anreize des Sozialstaats manche langfristig in der sozialen Hängematte halten.