Kampfhund: Tödliche Waffe auf vier Beinen?
Verschärfungen bei der Leinen- und Maulkorbpflicht, das Absolvieren eines Hundeführscheins und behördliche Bewilligungen für die Haltung bestimmter Hunderassen: Nachdem ein American Staffordshire Terrier in Oberösterreich eine Joggerin getötet und seine Halterin schwer verletzt hat, werden Rufe nach Konsequenzen laut. Denn in Oberösterreich reicht derzeit ein sechsstündiger Sachkunde-Kurs, um diesen Hund halten zu dürfen, und auch ein Maulkorb ist nicht verpflichtend.In anderen Bundesländern dagegen wird der so genannte „Amstaff“ als Listenhund mit speziellen Haltevorschriften geführt; in Dänemark oder einigen Kantonen der Schweiz ist die Rasse überhaupt verboten. Unterschätzen wir die Gefahr, die von Kampfhunden ausgeht? Sind manche Rassen tatsächlich gefährlicher als andere? Oder liegen Verantwortung und Fehlverhalten ausschließlich im Bereich der Halter? Brauchen wir härtere Gesetze und strengere Kontrollen – oder doch ein komplettes Verbot von Listenhunden? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Der Hundetrainer Georg Sticha therapiert Problemhunde und hält nichts von pauschalen Verurteilungen, denn es gebe keinen Beweis dafür, dass manche Hunderassen aggressiver seien als andere. Inge Eberstaller, Präsidentin des österreichischen Dobermannklubs, plädiert für eine Beißkorbpflicht, Hunde wie der American Staffordshire Terrier hätten einen „inneren Tötungsdrang". Der Hundecoach Bernd Pierstorff fordert ein komplettes Import- und Zuchtverbot für Listenhunde: In unserer Gesellschaft gebe es keinen Platz für so gefährliche Haustiere. Rechtsanwalt Werner Tomanek besaß selbst einen Pitbull; die Diskussion rund um die Listenhunde kritisiert er als „Hunderassismus“ und „Reglementierungswahn“. Die Biologin Veronika Pfefferkorn-Dellali bemängelt den gesellschaftlichen Umgang mit Hunden: Viele würden sich ein Tier nur nach der Optik aussuchen, sagt sie – mit fatalen Folgen.