Orbán, Putin, Trump: Mit Bösen sprechen?
Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Christian Hafenecker, FPÖ-Generalsekretär, Ewa Ernst-Dziedzic, langjährige Grüne Nationalratsabgeordnete, Thomas Mayer, Journalist und Europa-Experte sowie Antje Hermenau, deutsche Politstrategin.Es ist die erste Amtshandlung des neu gewählten Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz: Am Donnerstag empfängt er den rechtskonservativen ungarischen Regierungschef und EU-Ratspräsidenten Viktor Orbán zu einem Arbeitsgespräch im Parlament. Und die Aufregung ist groß. Es sei unerträglich, dass Rosenkranz einen „antidemokratischen, antiwestlichen Politiker“ treffe, ärgert sich etwa der SPÖ-Abgeordnete Jörg Leichtfried; andere orten nach dem Wahlsieg der FPÖ überhaupt eine „Diskursverschiebung nach rechts außen“. Der ungarische Autokrat im Parlament: Eine gezielte Provokation aus dem rechten Lager oder demokratischer Alltag? Mit wem darf man sprechen, mit wem nicht – und aus welchen Gründen? Was ist wichtiger, gemeinsame Werte oder eine gemeinsame Verhandlungsbasis? Wo verläuft die Grenze zwischen Gut und Böse, zwischen richtig und falsch? Und ist Moral überhaupt eine politische Kategorie? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker bezeichnet die Aufregung rund um Rosenkranz und Orbán als Heuchelei und „künstliche Schnappatmung der Linken“. Die langjährige Grüne Nationalratsabgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic sieht Rosenkranz als Risiko für die Demokratie und warnt vor einer Orbánisierung Österreichs. Der Journalist und Europa-Experte Thomas Mayer ist überzeugt: Europa ist in Gefahr - denn eine Schwächung der EU sei genau das, was die Allianz der Rechtsaußen-Parteien im Sinn habe. Die deutsche Politstrategin Antje Hermenau rät dringend dazu, auch mit umstrittenen politischen Figuren im Dialog zu bleiben. Alles andere, sagt sie, wäre der Selbstmord Europas.