Streit im Salzkammergut - Der holprige Weg zur Kulturhauptstadt Europas
2024 blickt ganz Europa auf das Salzkammergut. Zum ersten Mal in der Geschichte der EU-Initiative wird keine Stadt, sondern eine ganze Region „Europäische Kulturhauptstadt“ – mit dem Zentrum Bad Ischl. Kurz vor Start des 30-Millionen-Euro teuren Projekts steht fest: Selten war ein Kulturhauptstadtjahr schon im Vorfeld so umstritten. Eine Reportage über den holprigen Weg zur Kulturhauptstadt Europas.Spaltet das Kulturhauptstadt-Projekt eine Region, die es eigentlich verbinden soll? Im Salzkammergut wird mitunter heftig über Sinn und Unsinn des neuen Kultur-Angebots gestritten. Viele Kulturschaffende vor Ort fühlen sich ausgeschlossen. Gemeinden wie St. Wolfgang realisieren ihre Kulturprojekte gleich ganz ohne Unterstützung der Kulturhauptstadt-GmbH. Wieviel Avantgarde und Urbanität sind in einer Region mit starken Traditionen und ausgeprägtem Selbstbewusstsein sinnvoll? In der Kritik steht vor allem Intendantin Elisabeth Schweeger, die auf hitzig diskutierte Projekte wie die Installation „Die Vergrabung“ in Bad Goisern setzt. Mit Auftritten des Improvisationstheaters „Sog’s uns Soizkammerguat“ versucht das Kulturhauptstadtjahr, auf seine Kritiker zuzugehen. Die aber bleiben kritisch. Zu Wort kommen neben anderen SEER-Bandleader Alfred Jaklitsch und Ex-Politiker Hannes Androsch, der aus dem Kulturhauptstadt-Komitee ausgetreten ist.