Hendrik Streeck im Gespräch mit Michael Fleischhacker
Hendrik Streeck zählt zu den weltweit renommiertesten Virologen und kritisiert immer wieder vermeintlich alternativlose Entscheidungen in der Corona-Politik - von unpräzisen Lockdowns bis zur Empfehlung einer Impfung auch für Kinder. Im Gespräch mit Michael Fleischhacker erklärt Streeck die aktuelle Corona-Lage, welche Fehler die Politik nicht mehr wiederholen sollte und ob ein Ende der Pandemie in Sicht ist. Wie gefährlich ist Omikron? Wem nutzt eine Impfpflicht? Und sind wir bereits mitten in der letzten Phase der Pandemie? Der Star-Virologe Hendrik Streeck hat sich als HIV-Forscher weltweit einen Namen gemacht und zählt auch in der Corona-Krise zu den angesehensten Experten. Mit seinen Einschätzungen schert er jedoch immer wieder aus dem Narrativ der Regierenden aus, so zum Beispiel kritisiert er vermeintlich alternativlose Lockdowns oder auch die Forderung nach einer allgemeinen Impfpflicht. „Jeder Virologe weiß, dass die Vorstellung des exponentiellen Wachstums nicht stimmt und auch dieses Virus eine natürliche Grenze erreicht“, sagt der Bonner Universitätsprofessor und Bestsellerautor („Unser Immunsystem“). Er kritisiert zudem spekulative Panikmache über ständig neue Mutationen und generell eine zu einseitige Debattenkultur. „Diskussionen verlaufen immer öfter so, dass versucht wird, die Gegenseite zu vernichten“, so Streeck zuletzt in einem Interview mit der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“. Haben wir in der Pandemie verlernt zuzuhören und andere Meinungen zuzulassen? Blendet die Politik längst erwiesene wissenschaftliche Erkenntnisse aus? Steuern uns die Regierungen zu naiv durch die Krise und nehmen sie dabei zu leichtfertig massive Kollateralschäden in Kauf? Müssen wir uns wirklich vor Mutationen sorgen und wie sinnvoll sind Lockdowns und massive Einschränkungen des täglichen Lebens? Droht nach dem absehbaren Ende von Corona schon bald die nächste Pandemie und werden wir dann aus unseren Fehlern gelernt haben?