Problem Überbevölkerung: Sind wir zu viele?
Problem Überbevölkerung: Sind wir zu viele? Moderator Roger Köppel begrüßt dazu im Studio: Reiner Klingholz, Bevölkerungsforscher, Jörg Tremmel, Philosoph und Politikwissenschaftler sowie Angela Bähr, Sozialwissenschaftlerin.Im November leben acht Milliarden Menschen auf der Erde – so viele wie noch nie. Vor noch nicht einmal 50 Jahren waren wir bloß halb so viele. Und das wird zum Problem: Denn immer mehr Menschen bedeuten auch Verwerfungen bei der Ernährung und dem Klima. Liegt die Lösung darin, das explosionsartige Bevölkerungswachstum in Zentralafrika und Westasien zu bremsen? Oder muss vielmehr der bevölkerungsarme, aber verschwenderische globale Norden die Folgen der Überbevölkerung auffangen? Wie viele Menschen verträgt die Natur? Und wie können wir eine gerechte Ressourcenverteilung schaffen? Bevölkerungsforscher Reiner Klingholz spricht sogar von einer doppelten Überbevölkerung und befürchtet den globalen ökologischen Kollaps, wenn wir dieses Problem nicht lösen. Seine Lösung: Verzicht und Bescheidenheit. Philosoph Jörg Tremmel kritisiert die Rolle der Religionen im globalen Süden, die die Menschen in den bevölkerungsreichen Regionen zu noch mehr Kindern ermutigen würden. Hier brauche es eine wissenschaftliche und wirtschaftliche Revolution, die den Einfluss der Glaubensrichtung zurückdrängt. Migrationsforscherin Judith Kohlenberger erklärt den Zusammenhang zwischen Bevölkerungsdruck und Migration – für sie ist die Bildung der Schlüssel gegen die Überbevölkerung. Sozialwissenschaftlerin Angela Bähr präzisiert: „Vor allem Frauen müssen stärker in den Fokus rücken, bei der Bildung, der Sexualaufklärung und der Selbstbestimmung über den eigenen Körper.“ Nur so kann man das Bevölkerungswachstum vernünftig bremsen und auch die Umwelt davon profitieren lassen.