Grüne Gentechnik in der Landwirtschaft: Rettung oder Risiko?
Grüne Gentechnik in der Landwirtschaft: Rettung oder Risiko? Moderator Roger Köppel begrüßt dazu im Studio: Holger Puchta, Molekularbiologe - Christoph Fischer, Experte für nachhaltige Landwirtschaft - Franz Fischler, ehemaliger EU-Kommissar für Landwirtschaft und Fischerei - Timo Küntzle, Agrar-Journalist.Die globale Ernährungssicherheit ist in Gefahr: Denn der Mensch setzt auf riesige Monokulturen von gerade einmal fünf Pflanzen – und die stehen massiv unter Stress. Der Klimawandel, immer resistentere Schädlinge und die zunehmende genetische Verarmung unserer Nutzpflanzen bedrohen unsere Landwirtschaft. Wenn wir nicht gegensteuern, drohen schlimmstenfalls globale Hungerkrisen – mit ungeahnten Auswirkungen. Forscher setzen ihre Hoffnungen auf die grüne Gentechnik: Mit ihrer Hilfe sollen Nutzpflanzen gezielt gestärkt und unsere Lebensmittelsicherheit sichergestellt werden. - „Die grüne Gentechnik ist ein Segen für die Landwirtschaft“, sagt etwa der Molekularbiologe Holger Puchta. Durch die Genschere CRISPR-Cas habe die Menschheit erstmals die Chance, die Entwicklung von Pflanzen gezielt zu steuern und so gewünschte Eigenschaften hervorzurufen. So könne man den Ertrag weiter steigern und die Pflanzen gleichzeitig resistenter gegen Schädlinge und Dürren machen. Christoph Fischer hingegen ist Experte für nachhaltige Landwirtschaft und warnt vor unabsehbaren Risiken, die der Mensch mit dem Einsatz grüner Gentechnik ohne Not auf sich nehme. Er setzt sich vielmehr für den Einsatz von altem Saatgut und einer Abkehr von der konventionellen Landwirtschaft ein. Der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler erklärt, warum er sich dafür einsetzt, dass die EU ihre strengen Richtlinien zum Anbau gentechnisch veränderten Saatguts lockert. Und Agrar-Journalist und Autor Timo Küntzle warnt vor der steigenden Wissenschaftsskepsis im deutschsprachigen Raum, gerade im Bereich der Landwirtschaft.