Das Tauerntunnel-Inferno | Kurzfassung
25 Jahre nach der Brand Katastrophe im Tauern-Tunnel zeichnet die ServusTV-Reportage die Ereignisse nach, befragt Augenzeugen und Einsatzkräfte, die dem Flammeninferno entkommen konnten. Darüber hinaus wird vor dem Start der Urlaubs- und Reisesaison beleuchtet, welche Sicherheitsmaßnahmen durch die Katastrophe ergriffen wurden und ob Tunnelbetreiber und Einsatzkräfte heute für den Ernstfall gewappnet sind. Denn Österreich ist nicht nur ein Land der Berge sondern auch ein Land der Tunnel.29. Mai 1999: Um 4.55 Uhr Nachts prallt ein LKW auf eine vor einer Baustellenampel stehende Kolonne von 13 Fahrzeugen. Der damals 27-jährige Kraftfahrer Alfred B. aus Oberösterreich hatte nur 4 Stunden 45 geschlafen, vermutlich führte ein Sekundenschlaf zu dem Inferno. Durch den Aufprall wird ein PKW 25 Meter mitgeschliffen, der Tank aufgerissen, ein Brand entsteht. Drei weitere Autos werden zermalmt und unter einen mit 24.000 Dosen Spraylack beladenen Laster geschoben. Durch das Feuer entwickeln sich Temperaturen von über 1.000 Grad. Panik macht sich breit, Hilfeschreie dringen durch den Tunnel. Giftiger Rauch füllt die Röhre, der Strom fällt aus, die eingeschlossenen Menschen sehen nichts. Wegen des dichten Qualms muss die angerückte Feuerwehr den Einsatz abbrechen. Zudem besteht die Gefahr, dass Deckenteile des Tunnels auf die Feuerwehrleute stürzen, die sich durch die enorme Hitze gelöst hatten. Bei Sichtweiten von unter 10 cm können sich einige Menschen zu Fuß zum Ausgang retten, einen extra Rettungsschacht gibt es damals im Tauerntunnel nicht. 12 Tote und über 60 Verletzte ist die traurige Bilanz der größten Autotunnel-Katastrophe Österreichs. Zurück bleibt eine Mondlandschaft mit ausgebrannten Autowracks, teilweise sind die Fahrzeuge ineinander verschmolzen. War die schlecht gesicherte Baustelle im Tunnel Auslöser für die Katastrophe? Darüber entsteht ein heftiger Streit zwischen Tunnelbetreibern und Politik. Am Ende steht fest: Alle Tunnel in Österreich müssen sicherheitstechnisch aufgerüstet werden, damit so eine Katastrophe nicht mehr passieren kann.