Heilkraft der Alpen - Natur auf Rezept?
Gibt es bald Almbaden auf Rezept oder gehen wir künftig wandern statt zur Paartherapie? Wir haben einen echten Jungbrunnen vor der Haustür. Warum aber ist Wandern offenbar besser als Spazierengehen im Tal? Die Reportage zeigt, warum wir die Nähe von Kuhfladen, Wald und Wasserfällen suchen und so oft wie möglich in die Berge gehen sollten. Was wissen wir darüber, wie die Natur des Alpenraums wirkt und was lässt sich daraus möglicherweise für die Medizin oder Kurangebote ableiten?Ob klare Höhenluft, der Sprühnebel mächtiger Wasserfälle, einzigartige Mikroben, eine wohltuende Stille oder vielseitiges Terrain für Bewegung jeder Art – direkt vor unserer Haustüre finden wir eine geballte Ladung Naturmedizin. Eigentlich wissen wir intuitiv um diese Heilkraft, nur nutzen wir sie zu wenig und auch Ärzte verschreiben eher Pillen als Aufenthalte in der Natur. Doch worin genau liegt das Geheimnis der Heilkraft der Alpen? Dieses Gebiet ist vergleichsweise wenig erforscht. Dennoch lässt sich mehr und mehr messen und wissenschaftlich nachweisen. Ökomediziner wie Dr. Arnulf Hartl aus Salzburg oder Umweltmediziner wie DDr. Daniela Haluza aus Wien untersuchen die Wirkweise der vielfältigen Faktoren und die Möglichkeiten, sie vorbeugend oder heilend einzusetzen. Präventivmediziner sehen nur allzu oft, was Naturdefizit mit uns macht. Dabei könnten bspw. große Wasserfälle wie in Krimml nicht nur Asthmakranken helfen. Allein das gewaltige Donnern und alle anderen Sinneseindrücke wirken positiv auf uns. Auf einer Alm sind es nicht nur die gute Luft, Almschmankerl und schöne Aussichten, die sich auf das Wohlbefinden auswirken. Wissenschaftler vermuten, dass die Mikroben an solchen Sehnsuchtsorten bei längerem Aufenthalt unser Immunsystem stärken. Eine gemeinsame Bergwanderung kann den Körper, aber auch die Beziehung stärken. Und nicht zuletzt soll auch der Wald heilen können. Die Frage ist nur, in welcher Dosis. Aber kann hier eine Überdosis schädlich sein?